21.11.2019, 12:13
Schweiz: Wenn Weihnachten schon Mitte November beginnt
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Die Fahrzeuge der Paketpöstler sind in der Vor- und Weihnachtszeit bis unters Dach mit Paketen gefüllt.
Bildquelle: zvg
Bereits einen Monat vor Heiligabend sind die Pöstler als Christkind unterwegs. Die Paketflut erfordert ausserordentliche Massnahmen. Ein Augenschein.

Es sind strenge Wochen für die Pöstler. Denn bei der Post beginnt das Weihnachtsgeschäft bereits 25 Arbeitstage vor Heiligabend. Ein Umstand, welcher nicht von ungefähr kommt. Gemäss Mediensprecher Oliver Flüeler tragen Online-Aktions-Tage wie die Cyber-Week von Black Friday bis Cyber Monday massgeblich zur Paketflut bei. "Die für den Online-Handel wichtige 'Black-Friday-Woche' setzte im vergangenen Jahr mit fast 7 Millionen Paketen denn auch gleich einen hohen Massstab."

Für gewöhnlich verarbeitet die Post in den letzten beiden Wochen vor Weihnachten pro Woche deutlich mehr als 6 Millionen Pakete. An den Rekordtagen sind dies zur Weihnachtszeit bis zu 1,4 Millionen Pakete. "Dies entspricht der doppelten Menge eines Durchschnittstages."

Bei der Post sei man auf das grosse Volumen vorbereitet. "In den Paketzentren laufen die Förderbänder die letzten vier Wochen vor Weihnachten auch am Samstag. Und auch die Paketboten leisten Sondereinsätze. Für die gut 400 notwendigen Zusatztouren werden in der Paketzustellung gegen 400 Lieferfahrzeuge dazu gemietet", so Flüeler.

Ein wesentlicher Faktor bei der fristgerechten Zustellung der Pakete ist auch das Wetter. Mischt Frau Holle mit, kann es für die Paketboten schnell einmal herausfordernd werden. "Wir hoffen natürlich, dass die Strassen nicht allzu glatt sein werden." Auch grosse Schneemengen erschweren die Arbeit der Pöstler. Aber nicht nur auf der Strasse kann das Wetter für Chaos sorgen. Auch im Schienenverkehr bringt Neuschnee oftmals Verspätungen mit sich. "Der Transport der Pakete mit dem Zug ist ein minutengenaues Räderwerk." Die Post geht davon aus, dass bei 4,5 Millionen Haushalten in der Schweiz an einem Durchschnittstag 15 Prozent der Haushalte mit einem Paket beliefert werden. In der paketintensiven Vorweihnachtszeit dürften die Paketboten der Post wohl in den kommenden Wochen täglich jeden dritten Haushalt besuchen./ip