22.11.2019, 06:30
Bürchen: "Ohne Vereinbarung beissen die Investoren nicht an"
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Philipp Zenhäusern, Präsident der Gemeinde Bürchen glaubt an das 50 Millionen-Projekt Bürchen Mystic.
Bildquelle: rro
Nächste Etappe für das 50-Millionen-Projekt Bürchen Mystic: Mitte Dezember befinden die Einwohner über über eine Vereinbarung. Sie sollen grünes Licht für weitere Schritte geben.

Nach den Plänen des spanischen Architekten Fernando Menes soll im Weiler Bodmen in Bürchen ein zukunftsweisendes Hotel realisiert werden. Noch bevor die ersten Maschinen auffahren, stimmt die Bevölkerung am 15. Dezember über eine Vereinbarung mit einem Entwicklerteam ab. Dieses soll das Hotelprojekt in rund zwei Jahren bis Baureife bringen und sämtliche Bewilligungen einholen. Geht es nach der Gemeinde soll das Team unter der Leitung des Unternehmens Monoplan stehen. Zu dessen Aufgaben gehört gemäss Gemeindepräsident Philipp Zenhäusern auch das Suchen eines Investors - nötig sind rund 50 Millionen Franken - und eines Betreibers. "Wir hatten bereits eine Vereinbarung mit einem Entwicklerteam. Dies ging dann jedoch leider Konkurs." Bereits damals hat die Urversammlung einstimmig Ja gesagt. Nun ist doch einige Zeit verstrichen, kritische Stimmen wurden laut. "Die Gemeinde kann auch weiterhin mitreden und legt die Rahmenbedingungen fest", betont Zenhäusern. "Jeder kann Ja oder Nein dazu sagen."

Das Projekt Bürchen Mystic beschäftigt die Gemeinde und deren Einwohner seit Jahren. Bereits 2013 erhielten diese Informationen. "Wir haben keine Geheimnisse und haben an den Urversammlungen stets transparent informiert." Doch die Suche nach einem Investor habe sich ohne Vereinbarung mit der Gemeinde als sehr schwierig herausgestellt. "Nun steht die Vereinbarung - auch der Tourismus ist mit im Boot - nun wollen wir einen Schritt weitergehen", zeigt sich Zenhäusern optimistisch. Aus Sicht der Gemeinde bietet das Projekt die einmalige Chance, das Dorf weiterzuentwickeln. Zenhäusern spricht von einer Ausweitung auf Ganzjahrestourismus. Zudem sollen neue Gästesegmente angesprochen werden. Ist dieses Wellness-Projekt am Ende vielleicht doch eine Nummer zu gross für das Dorf? Zenhäusern verneint. "Das Potential, welches wir hier in der Moosalpregion haben, ist riesig." Wenn jemand in Zürich in den Zug steige, sei er am schnellsten im Skigebiet von Bürchen. Und eben nicht in Zermatt oder Saas-Fee. "Das Hotel muss eine gewisse Grösse haben, damit es rentabel sein kann." Geplant sind 130 Betten.

Die Rechnung ist für Zenhäusern schnell gemacht: Das Hotel bringt mehr Gäste in die Region. Dies spüren auch die Bergbahnen und die Gemeinde muss im Endeffekt weniger Geld in die Bahnen investieren. Das Hotel würde gemäss Zenhäusern zudem Arbeitsplätze schaffen und die Wirtschaft im Allgemeinen ankurbeln. Gegenwind Seitens der Zweitwohnungsbesitzer erwartet der Gemeindepräsident nicht. "Das Projekt ist gut in die Landschaft integriert. Vom Wellnessangebot profitieren nicht zuletzt auch die Chaletbesitzer." 

Die Vereinbarung sieht vor, dass die Gemeinde 10'000 Quadratmeter Boden zur Verfügung stellen würde. Nun müssen aber zuerst einmal die Einwohner grünes Licht geben am 15. Dezember. Investoren müssen anbeissen, noch fehlt die Baubewilligung und dann befindet abermals die Urversammlung über das Projekt. "Wenn jeder in Bürchen will, dass wir uns weiterentwickeln, dann werden wir die Hürden meistern." Stillstand sei für ihn keine Option, so Zenhäusern. Da träume er doch lieber weiter./ip