01.04.2020, 09:45
Wallis: Suva mit nur zwei Baustellenexperten unterwegs
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Die Suva ist im Kanton Wallis derzeit mit nur zwei Sicherheitsexperten unterwegs, welche die Baustellen auf die Einhaltung der Hygienemassnahmen kontrollieren.
Bildquelle: rro (Archivbild)
Derzeit werden die Baustellen in der Schweiz auf Hygienemassnahmen kontrolliert. Im Wallis stehen nur zwei Suva-Experten im Dienst. Das sei zu wenig, so die Politik.

Die Suva kontrolliert derzeit wegen des Coronavirus landesweit die Baustellen. Bei Übertretung der vom Bundesrat vorgeschriebenen Hygienemassnahmen kann eine Baustelle geschlossen werden. Aktuell stehen derzeit 28 Sicherheitsexperten im Dienste der Suva - im Wallis deren zwei. Für Staatsratspräsident Roberto Schmidt sind das zu wenig Experten, wie er gegenüber rro sagt: "Wir haben der Suva empfohlen, dass wir vom Staat aus Arbeitsinspektoren zur Verfügung stellen." 

Adrian Bloch, zuständig für die Überwachung, Beratung und Betreuung der Betriebe bei der Suva, findet Gefallen an der Idee: "Das ist super. Wir arbeiten sehr eng und sehr gut zusammen." Die Zuständigkeiten habe aber das Staatssekretariat für Wirtschaft definiert. "Die Suva wie auch die Kantone sollten in den Bereichen unterwegs sein, in denen sie auch beim Vollzug bei den Unfallversicherungsvorschriften unterwegs sind." Wenn aber auf einer Baustelle ein schwieriger Fall vorliege, würde die Suva den Kontakt zu den Arbeitsinspektoren suchen, so Bloch. 

Mittels Stichproben kontrolliert die Suva anhand einer Check-Liste die Baustellen. Bloch aber betont, dass es bei der Hotline ebenfalls viele Anzeigen von Mitbürgern gäbe. "Wir arbeiten den Stapel an Anzeigen momentan ab." Auch im Wallis habe es bereits Regelübertretungen gegeben. Eine Schliessung sei bis jetzt aber nicht nötig gewesen, weil die Betriebe die Massnahmen nach der Rüge direkt umsetzen würden. "Viele Betriebe agieren derzeit aus Unwissen- und Unsicherheit", erklärt Bloch das Nichteinhalten der Vorschriften. Überhaupt obliege die Schliessung einer Baustelle den Kantonen. "Wir verbieten allenfalls den Betrieben, auf der Baustelle ihre Arbeit aus- oder weiterzuführen, bis die erforderlichen Hygienemassnahmen umgesetzt sind. Es kann daher gut sein, dass eine andere Firma auf der Baustelle, die sich an die Massnahmen hält, weiterarbeiten kann." Dass es also zu einer kompletten Schliessung einer Baustelle komme, sei unwahrscheinlich. "Es müsste ganz viel und koordiniert nicht stimmen", so Bloch.

Wie der Kanton seinerseits festhält, führt das kantonale Arbeitsinspektorat die Kontrollen in den anderen Sektoren, insbesondere in der Industrie, im Detailhandel und in den Take-Away-Gastronomiebetrieben durch. Es fanden in der letzten Woche rund 100 Kontrollen statt. Die meisten Unternehmen hätten die Massnahmen umgesetzt, die festgestellten Mängel seien meist geringfügig. Viele Fragen kämen aus dem Bereich des Handwerks (Werkstätten, Garagen, Karosserien ...). Diese würden in den kommenden Tagen abgeklärt. Die Rechtsabteilung der Dienststelle für Arbeitnehmerschutz und Arbeitsverhältnisse steht den Unternehmen auch täglich zur Beantwortung ihrer Fragen zur Verfügung.

Das Seco hat am Dienstag beschlossen, die Suva zur Unterstützung der Arbeitsinspektorate nicht nur mit der Überwachung der Baustellen gemäss Empfehlungen des BAG, sondern auch mit jener von gewissen anderen Industrie-
und Handwerksbranchen zu beauftragen. Es müssten alle Anstrengungen unternommen werden, um das Risiko der Verbreitung von Covid-19 so weit wie
möglich zu begrenzen. In dieser Hinsicht wird der Staat Wallis dafür sorgen, dass eine gute Koordination zwischen den verschiedenen Durchführungsorganen umgesetzt wird, damit die verfügbaren Kräfte vor Ort optimal eingesetzt werden./sr