Informationsveranstaltung für alle Interessierten an Friedensprozessen und am Nord-Süd-Dialog Hintergrund.
In Kolumbien findet seit mehr als 70 Jahren ein bewaffneter Konflikt statt. Verschiedene linksgerichtete Guerilla-Organisationen, die staatlichen Organe und rechtsgerichtete paramilitärische Gruppierungen bekämpften sich. Am meisten unter diesen Auseinandersetzungen gelitten hat die Zivilbevölkerung. Viele wurden getötet, verletzt oder von ihren Dörfern vertrieben. Von allen Konfliktparteien wurden Menschenrechte verletzt. Es wird davon ausgegangen, dass etwa 20'000 Menschen auf Seiten der Guerilleros und etwa 9'000 Menschen auf Seiten der Paramilitärs kämpften. Über 200'000 Menschen sind in diesen Auseinandersetzungen umgekommen.
Für die Stiftung Apoyar ist der Aspekt der Friedensbildung in all ihren Projekten vorhanden. Eine friedvolle Haltung soll in die kolumbianische Gesellschaft hineingetragen werden.
Die offizielle Schweiz engagiert sich seit Jahren diplomatisch im Friedensprozess in Kolumbien. Diese zwei Aspekte des friedenspolitischen Engagements wollen wir an diesem Abend aufzeigen.
Die offizielle Schweiz ist seit 1998 in Kolumbien im Friedensprozess engagiert, auch über die Abteilung Frieden und Menschenrechte. Die Schweiz vermittelt bei den Verhandlungen zwischen der Regierung von Kolumbien und den Rebellengruppen.
Mithra Akhbari hat einen Master-Abschluss in Sozialanthropologie und ist ausgebildete Mediatorin. Sie verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung als Projektleiterin in den Bereichen internationale Zusammenarbeit, Gender und Konflikttransformation. Seit 2022 ist sie Programmverantwortliche für Kolumbien und Venezuela bei der Abteilung Frieden und Menschenrechte (AFM) des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA).
Das friedenspolitische Engagement der offiziellen Schweiz
Richard Aufdereggen ist in Obergesteln aufgewachsen. Schon in jungen Jahren zog es ihn in die Ferne - nach Kolumbien.
Seit mehr als 50 Jahren lebt er nun dort, wo er auch seine kolumbianische Frau Ana Dilia kennen lernte. Die von Richard Aufdereggen und seiner Frau Ana Dilia vor über 30 Jahren gegründete Stiftung Apoyar engagiert sich mit ihren Projekten für die Ärmsten. Basis für die Arbeit ist das Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe. Die Stiftung leistet Hilfe bei der Rückkehr von vertriebenen Menschen in ihre Dörfer. Sie unterstützt Familien in den Bereichen Erziehung und Bildung und bei der familienergänzenden Betreuung der Kinder. Sie organisiert weiterführende berufliche und politische Bildung für junge Menschen.
Das Thema Frieden ist ein Bestandteil aller Projekte.
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