25.02.2020, 17:23
Schweiz: Erster Fall von Coronavirus im Tessin
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Das Bundesamt für Gesundheit informierte am Dienstagnachmittag über den ersten bestätigten Coronavirus-Fall in der Schweiz.
Bildquelle: Screenshot SRF
In der Schweiz gibt es einen ersten bestätigten Coronavirus-Fall. Ein 70-jähriger Mann aus dem Tessin ist am Dienstag positiv getestet worden.

Am Dienstagnachmittag wurde in der Schweiz der erste bestätigte Coronavirus-Fall bekannt. Wie das Tessiner Gesundheitsdepartement mitteilte, habe das Genfer Labor, welches für die Analyse aller Verdachtsfälle in der Schweiz zuständig ist, den Fall einer Coronavirus-Infektion im Kanton Tessin bestätigt. An einer Medienkonferenz am späten Nachmittag in Bern gab das Bundesamt für Gesundheit BAG Näheres bekannt. Beim bestätigten Fall handelt es sich um einen 70-jährigen Mann. Dieser habe am 15. Februar an einer Versammlung in der Gegend von Mailand teilgenommen. Zwei Tage später habe er erste Symptome gezeigt. Der Mann habe sich seither zu Hause aufgehalten. Am Dienstag sei er positiv getestet worden. Nach Angaben des BAG ist der Patient derzeit in einem Spital isoliert. 

Für die Schweizer Gesundheitsbehörden ändert sich trotz des ersten Coronavirus-Falls nichts an der aktuellen Risikoeinschätzung. Das Virus stelle ein moderates Risiko für die Bevölkerung dar, heisst es vonseiten des BAG. Man gehe davon aus, dass weitere Fälle in der Schweiz auftreten. Die medizinischen Einrichtungen seien darauf vorbereitet.

Wie Christian Ambord, Kantonsarzt Wallis, gegenüber rro festhält, habe sich nach dem bestätigten Coronavirus-Fall im Tessin an den Weisungen den Kantons im Zusammenhang mit dem Virus nichts Grundsätzliches verändert. Wie schon das BAG erklärt habe, habe man früher oder später damit rechnen müssen, dass ein Coronavirus-Fall auftreten werde. Es gelte: "Wir müssen wachsam sein. Und die Weisungen vom Montag gelten weiterhin." Ambord betont: "Wir wollen vorbereitet sein, wenn dann der erste Patient im Wallis gemeldet wird. Die Spitäler sollen vorbereitet und die Ärzte darüber informiert sein, wie sie vorgehen müssen." Ambord weist zudem darauf hin, dass die von den Kantonen durchgeführte Coronavirus-Schnelltests mit einem positiven Endergebnis auch weiterhin von dem Genfer Referenzlabor bestätigt werden müssen. Vorteil der Schnelltests sei aber, dass ein Kanton schneller die negativen Fälle ausschliessen könne./sda/vm