28.03.2020, 07:01
Wallis: Psychische Gesundheit in Zeiten der Krise
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Um die körperliche Gesundheit zu schützen, wird die psychische Gesundheit in Zeiten des Coronavirus zunehmend belastet.
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Die Walliser Bevölkerung sei es gewohnt mit Krisensituationen umzugehen, sagt der Klinikleiter des Psychiatriezentrums Oberwallis, Felix Walter.

In Zeiten der Coronavirus-Krise hat das Psychiatriezentrum Oberwallis mehr zu tun als üblich. Ängste und Unsicherheiten sind in der Bevölkerung allgegenwärtig. Die Verantwortlichen haben nun darauf reagiert und eine 24-Stunden-Hotline ins Leben gerufen. Dies zuerst für Personen, welche von Berufs wegen in der Krise Hilfe leisten. Eine Hotline für die breite Bevölkerung soll noch folgen. 

Für den Klinikleiter des Psychiatriezentrums Felix Walter ist jedoch klar, dass die Walliser Bevölkerung mit der gegenwärtigen Krise gut umgehen kann: "Ich lebe bereits seit einigen Jahren in der Schweiz. Ich habe das Gefühl, dass die Leute im Wallis beziehungsweise in der Schweiz besser in der Lage sind, mit einer Krise umzugehen, als dass es die Menschen in Deutschland sind." Das liege eventuell auch daran, dass die Menschen mit Witterungsbedingungen wie Lawinen oder Erdrutsch klar kommen müssten, so Walter. Was aber auch der Walliser Bevölkerung zusetzen kann, ist die Ungewissheit der Dauer dieser Krise. Der Klinikleiter Felix Walter ist sich sicher: "Wenn diese Situation einige Wochen andauert, dann kommen wir alle relativ gut damit klar. Die Belastbarkeit ist jedoch von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Einige werden leichtere Probleme bekommen. Einige, die auch schon vor Beginn der Pandemie seelische Probleme hatten, werden eine Verschlechterung bemerken." 

Das Gefährlichste wären deutlich längere oder strengere Quarantänemassnahmen. "Noch gibt es ein gewisses Mass an individueller Freiheit. Die Leute können draussen joggen oder spazieren gehen. Solange die Massnahmen auf diesem Niveau bleiben, sollten es die meisten aushalten können. Wenn sich diese Massnahmen aber zeitlich in die Länge ziehen, dann wird es schwierig", resümiert Walter.

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